Es ist nur der Anfang…

Geschrieben von Lindita Bogst

In der heutigen Zeit nehmen die psychischen Erkrankungen immer mehr  zu. Davon betroffen sind auch Migranten, die aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und/oder aufgrund kultureller Hintergründe nicht an therapeutischen Angeboten teilnehmen können um gesund zu werden.

In meinem Fall handelte es sich um eine Patientin die einen Selbstmordversuch verübt hat, indem sie  aus dem  3. Stock eines Gebäudes gesprungen ist und sich dabei an der Wirbelsäule schwer verletzt  hat.

 

Es folgten zwei schwere Operationen, die erfolgreich verlaufen sind, aber Frau X. ist leidet immer noch unter Depressionen. Sie wurde in ein Wohnheim für psychisch kranke Menschen untergebracht, um dort sich einer Rehabilitation zu unterziehen. Da sie kaum Deutsch sprach, haben die Fachkräfte eine Sprach- und Integrationsmittlerin  hinzugezogen, um mit  Frau X. sprechen zu können.  Damit ihr die Diagnose und auch die Weiterbehandlung  erklärt wurde.  Für Frau X. war der Begriff „psychisch krank“ und die damit verbundene Therapie so fremd wie das Lesen einer Uhr – sie ist Analphabetin.

Aufgrund der obengenannten Schwierigkeiten war es für die Fachkräfte im Wohnheim sehr schwer einen Tagesablauf, Termine und verschiedene Therapien für Frau X. zu ermöglichen.

Im Nachhinein tat es  ihr sehr gut in ihrer Muttersprache zu kommunizieren. Im  Wohnheim wurde sie kaum von ihren Angehörigen besucht, da psychische Erkrankungen in ihrer „Kultur“ ein Tabuthema darstellen und auch mit vielen Vorurteilen gegenüber den Betroffenen verbunden sind.

Es folgten mehrere Termine und bei Frau X. zeigten sich positive Veränderungen und die Bereitschaft weiter an der Arbeitstherapie, Beschäftigungstherapie und Krankengymnastik teilzunehmen, die für ihren weiteren Gesundungsprozess  wichtig sind.

Es ist ein langer Weg der erst angefangen hat…