Sprach- und Integrationsmittlerin – Einsatz im Frauenhaus

Geschrieben von Olga Walter

gewaltObwohl das Thema „Gewalt in der Familie“ für die meisten Frauen mit Migrationshintergrund ein Tabu bleibt und die Opfer aus Scham schweigen, wächst der Anteil an Frauen mit Migrationshintergrund in den Frauenhäusern trotzdem ständig.

Viele der Frauen wissen nicht, an wen sie sich wenden und wem sie sich anvertrauen können.

Die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser können dabei behilflich sein, den Frauen weitere Traumatisierungen zu ersparen.

Ein Hemmnis für eine gelungene Kommunikation bei den Beratungen sind oft kulturell geprägte Wertvorstellungen und die Sprachproblematik. Das erschwert den gewaltbetroffenen Frauen mit Migrationshintergrund oftmals die Hilfesuche. Viele Migrantinnen benötigen die Beratung und Begleitung der Mitarbeiterinnen des Frauenhauses bei Behördengängen; bezüglich Existenzsicherung, der Wohnungs- und Arbeitssuche oder bei der Hilfe zur Suche nach Kinderbetreuungsplätzen.

Von ähnlichen Problemen war auch Frau A. betroffen. Als eine Bekannte für Frau A. dolmetschte, war ihr bewusst, dass nicht alle Inhalte korrekt gedolmetscht wurden, da die Bekannte nicht so gut die deutsche Sprache beherrschte. Es traten auch Schwierigkeiten beim Ausfüllen der Unterlagen für Ämter und Behörden auf.

Die Lösung für die Probleme waren meine Einsätze als Sprach- und Integrationsmittlerin im Frauenhaus. Frau A. war von ihrem Mann ständig misshandelt und geschlagen worden, mit Hilfe meines Dolmetschens konnte sie ihre Gefühle und Ängste beschreiben. Sie konnte ebenfalls Unterstützung und Vermittlung in Verwaltungs- und Rechtsangelegenheiten bezüglich Trennung, Scheidung, Gewaltschutzgesetz in Anspruch nehmen. Zudem wurden Frau A. sämtliche Aspekte im Zusammenhang mit dem Wohnen in einem Frauenhaus erklärt z.B. Terminabsprachen, Telefondienst und der Putzplan.

Für alle Beteiligten hatten die Einsätze nur positive Effekte. Es kam zu einer besseren Kommunikation, die Mitarbeiterinnen vom Frauenhaus konnten nützliche Information weitergeben. Auch Frau A. war sehr zufrieden, dass sie die Möglichkeit hatte, ihre Sorgen und Wünsche zu äußern und das sie bei rechtlichen, psychischen und sozialen Fragen, sowie der Vermittlung an Fachleute oder Institutionen beraten und unterstützt wurde.