Fallbeschreibung : Psychologische Beratung bei Familienproblemen

Geschrieben von Gul Malay Dostdar

Zwei Herausforderungen sehen sich Migranten/-innen sehr häufig gegenübergestellt: Die deutsche Sprache richtig zu beherrschen und  ihre Rechte und Pflichten zu kennen.

Wenn die Herkunftskultur von Migranten/-innen beibehalten wird, ohne zu berücksichtigen, dass traditionelle Wertvorstellungen mit Wertvorstellungen in Deutschland kollidieren, kann es zu Konflikten innerhalb von Familien kommen, unter denen insbesondere Kinder leiden. Um zwischen Familienmitgliedern zu vermitteln, die aufgrund unterschiedlicher kultureller Vorstellungen wie sie ihr Leben gestalten wollen, in einen Konflikt geraten sind, braucht es im günstigsten Fall eine(n) Sprach- und Integrationsmittler/-in.

 

Folgende Falldarstellung soll die Aufgabe eines/r Sprach- und Integrationsmittlers/-in verdeutlichen: Ein Frauenhaus in der Nähe von Wuppertal beauftragte mich ein Gespräch mit einer Migrantin zu dolmetschen. Das Gespräch fand in Anwesenheit einer Psychologin statt. Die Migrantin scheint Opfer von häuslicher Gewalt geworden zu sein. Sie wurde am Wochenende von einer Freundin ins Frauenhaus gebracht, diese Freundin hat während des erstens Gesprächs gedolmetscht. Die Migrantin versteht und spricht sehr wenig Deutsch. Nach ein paar Tagen des Aufenthaltes scheint sie nun wieder nach Hause zu wollen. Die betreuende Sozialarbeiterin hat Schwierigkeiten mit ihr zu kommunizieren.

Da ein Gesprächstermin mit einer Psychologin anberaumt worden ist,  entscheidet sich die Leiterin des Frauenhauses dafür, zu diesem wichtigen Gespräch eine Sprach- und Integrationmittlerin hinzu zuziehen. Meine Aufgabe in diesen Fall ist es, für die Fachkraft als auch für die Klientin nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell zu vermitteln.

Beim Nachgespräch unterstrich die Leiterin des Frauenhauses, wie sinnvoll die Dienstleistung des SprInt-Vermittlungsservices ist.